Eisenharte Enzyklopädisten

Ich bin gerade bei Andreas im Blog über den Eintrag Wikipedia im Löschwahn gestolpert und war einigermaßen überrascht, speziell auch, weil ich diese Löschgeschichte gerade in den letzten Tagen im Zusammenhang mit der anderen aktuellen Löschgeschichte1 erwähnt habe.

Das hat beides zu extrem erstaunten Gesichtern geführt und ich war nun überrascht, dass nach den wirklich langen und auch öffentlichen Diskussionen im letzten Jahr2 die Wikipedianer anscheinend nichts dazu gelernt haben und immer noch munter löschen, was sie für irrelevant halten (oder wovon sie keine Ahnung haben). Meiner Meinung nach, widerspricht das komplett dem Sinn einer freien Enzyklopädie, aber lest Euch das mal bei Andreas durch, da steht das ausführlich und mit Links hinterfüttert.

Nachtrag: Oh, wenn man vom Teufel spricht, die Diskussion scheint doch noch nicht tot zu sein. Bei annalist im Blog grad eben den aktuellen Eintrag Qualifiziert über Wikipedia reden gesehen …

  1. Ja, das Depublizieren von Inhalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nach der Änderung des Rundfunkstaatsvertrags zum 1.6.2010. Bitte mal in der ZEIT weiterlesen: Freie Archive für informierte Bürger! []
  2. siehe beispielsweise Folge 151 vom Chaosradio auf Radio Fritz! []

5 thoughts on “Eisenharte Enzyklopädisten

  1. Solange sich am Verhalten der Wikipedianer nichts ändert, wird es entweder:

    – diese Diskussionen geben

    oder:

    – das Projekt stirbt irgendwann, weil es keine neuen Einträge und bloß noch Löschanträge gibt

    Oder beides *seufz*

  2. (Den Eintrag haette ich ja eher bei Antiblau vermutet. 😛 )

    Gibt es eigentlich irgendwo eine Erklaerung, warum es sinnvoll sein sollte, Beitraege zu loeschen? Wikipedia hat doch Platz, es gibt genug Verfahren, um eine Relevanz von Artikeln herauszustellen und es ist – wie Du schon schreibst – Sinn einer freien Enzyklopaedie, eben auch Beitraege aufzunehmen, die normalerweise irrelevant eingestuft wuerden.

    Die ganze Aktion steht der Aktion Internet maximal entgegen. :motz:

  3. (Den Eintrag haette ich ja eher bei Antiblau vermutet. 😛 )

    Hätte auch ins antiblau-Blog gepasst, stimmt schon. Aber die Leserkreise sind nicht kongruent und ich wollte damit ganz spezielle Leute erreichen, die drüben definitiv nicht mitlesen. 😉

  4. Es handelt sich eben um eine verkrustete Organisation mit starren Regeln, die in keiner Weise hinterfragt werden dürfen. (Tucholsky hätte das einen Apparat genannt.)
    Ich verweise da gerne auf meinen Beitrag in dieser Wikipedia-Debatte über die Nachprüfbarkeit von Fakten.

    Der Hinweis sei aber gestattet, dass de-wp nicht “die Wikipedianer” sind. Ich habe im Gegenteil den Eindruck, dass sie mit ihrer exklusionistischen (is das das Gegenteil von inklusionistisch?) Haltung recht allein da stehen im internationalen Vergleich.

  5. Ich verkneif mir mal heute (wieder) nicht zu sagen: typisch deutsch *augenroll* … allein der Vergleich der Laenge der englischen und der dtsch. Relevanzkriterien sollte ausreichen, dass das nicht nur so’n Gefuehl ist, geboren aus meiner Abneigung Dtschl. gegenueber. Wogegen kaempft ihr eigtl.? Und wie steht’s zur Zeit?

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